Produktsicherheit bei Verpackungen

Sicher ist sicher

Von Alexandra Grossmann · 2017

Das Thema Sicherheit wird für Verpackungen zunehmend relevant. Nicht nur bei Medikamenten spielen Rückverfolgbarkeit und Fälschungsschutz eine zunehmend wichtige Rolle. Kühlketten müssen nachweislich eingehalten werden, und Nahrungsmittel müssen vor Rückständen in der Verpackung selbst geschützt werden.

 Wachteleier. Thema: Produktsicherheit bei Verpackungen

Tomaten aus Marokko, Papaya aus Brasilien, Rotwein aus Portugal – viele Produkte legen lange Wege zurück, bis sie zum Verkauf für den in den Regalen liegen. Entsprechend müssen sie beim Transport vor Schaden geschützt werden, und zwar sowohl nach innen, so dass die Ware selbst vollständig erhalten bleibt, als auch nach außen, so dass die Umwelt oder andere Transportgüter nicht beeinträchtigt werden. Derzeit wird das Thema Migration viel diskutiert. Mineralölrückstände in Nahrungsmitteln zum Beispiel, die von den aussen auf Verpackungen aufgebrachten, farbigen Schriften oder Aufdrucken stammen, können der Gesundheit schaden.

Auch aus Altpapier können Schadstoffe in die Nahrung gelangen. Erkenntnisse wie diese führen zu einer wachsenden Zahl von Verordnungen und Rechtsvorschriften. Entsprechend zählen Migrationsprüfungen für Hersteller eine immer größere Rolle: Das Simulieren eines möglichen Übergangs von Inhaltsstoffen von der Verpackung auf das Packgut und die Dokumentation dieser Versuche zählen deshalb heute zu den Sicherheitsvorkehrungen, die Unternehmen treffen müssen.

Neue EU-Verordnung bis 2019

Eine besondere Rolle bei der Sicherheit spielen Verpackungen in der Pharmaindustrie. Die richtige Lagerung, Kühlung oder Lichtschutz können für die Gesundheit von entscheidender Bedeutung sein. Vorreiter waren die USA, wo 1970 ein Gesetz zur Einführung von Kindersicherungen auf gesundheitsgefährdende Substanzen erlassen wurde. Schnell fiel die Zahl der Todesfälle bei Kindern, die durch Medikamente oder toxische Haushaltsprodukte zustande gekommen waren. Inzwischen sind die Regelungen für die Sicherheit von Arzneimitteln vereinheitlicht, bis 9. Februar 2019 gilt noch die Übergangsfrist, innerhalb derer die EU-Verordnung 2016/161 zur Fälschungssicherheit von Medikamenten für alle Mitgliedsstaaten umgesetzt sein muss. Bis dahin sollen zum Schutz vor Manipulationen zum Beispiel Faltschachteln mit Siegeln, Klebepunkten oder Hologrammen mit Void-Effekt versehen sein. Hier handelt es sich um eine unsichtbare zweite Schutzvorrichtung, die erst sichtbar wird, wenn die Verpackung geöffnet wird. Zudem muss bis 2019 jedes verschreibungspflichtige Medikament mit einer individuellen Seriennummer in Form eines 2-D-Codes (Data-Matrix) gekennzeichnet sein. 

Produktsicherheit bei Verpackungen: Vermarktungsschritte bis zum Erzeuger

Fälschungsschutz spielt auch bei anderen Waren eine immer bedeutendere Rolle, im internationalen Handel versucht die Industrie, sich selbst zu schützen. Zum Einsatz kommen versteckte Merkmale wie digitale Wasserzeichen, gedruckte Zufallsmuster oder Lumineszenzfarben. Bewährt haben sich auch verschlüsselte Kodierungen und Serialisierungen, wie etwa die gesetzlich geregelte Etikettierung von Rindfleisch, die alle Vermarktungsschritte bis zurück zum Erzeuger dokumentieren. Optimal ist häufig eine Verbindung von Identifikations- und Fälschungsschutztechnologien, so dass die Authentizität einer Ware tatsächlich garantiert ist. 

Umsatzverteilung der deutschen Verpackungsindustrie, Quelle: Statistisches Bundesamt, Erhebungszeitraum 2016
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