Verpackungstrends

Wohin die Reise geht

Von Jan Simon · 2017

Eine Schachtel. Thema Verpackungstrends

Geforscht wird auf vielen Ebenen, eine wahre Flut von Innovationen kommt auf den Markt. Welche Ideen sich durchsetzen, ist noch nicht sicher, doch viele experimentieren mit biologisch abbaubaren Folien, die auf die eine oder andere Weise aus Pflanzenstoffen gewonnen werden. Innovationen gibt es auch im Bereich Smart Packaging.

Die Anforderungen an Verpackungen steigen: Wir trinken Kaffee aus To-Go-Bechern, erwärmen Fertiggerichte in der Mikrowelle und essen im Oktober frische Erdbeeren zum Nachtisch. Zugleich entwickelt sich die Technologie in Riesenschritten, es kommen immer mehr Verpackungen auf den Markt, die leichter, nachhaltiger und schlicht besser sind als ihre Vorgänger. Großes Potenzial sehen Experten bei sogenanntem grünen Plastik. Das Material Polyethylenfuran (PEF) wird zu 100 Prozent aus pflanzlichem Material produziert und ist voll recyclingfähig. Es könnte die praktischen, aber weniger umweltverträglichen PET-Flaschen ersetzen. Zudem ist PEF beständiger gegen Hitze, lässt sich bei niedrigeren Temperaturen verarbeiten und kann dünner und somit leichter sein. Das Material schont nicht nur die Umwelt, sondern spart auch Kosten für Produzenten wie Konsumenten. Internationale Konzerne wie Avantium und BASF investieren gegenwärtig in die Entwicklung von PEF.

Verpackungstrends: Essbare und selbstauflösende Folien

Skipping Rocks Lab etwa entwicklete mit Ooho! eine Wasserflasche in Form einer Blase, die aus einer Seegras- und Calciumchlorid-Membran besteht. Sie ist biologisch abbaubar und sogar essbar. WikiFoods wiederum entwickelt derzeit eine essbare Verpackung, die auch größere Mengen an Getränken oder Nahrungsmitteln umfassen kann. Sie schmeckt gut und fungiert als wirksame Barriere gegen Fremdstoffe oder Feuchtigkeitsverlust. Bereits länger auf dem Markt sind die transparenten Bio-Folien des israelischen Start-Ups Tipa. Das Unternehmen hat Verpackungen entwickelt, die dieselben Eigenschaften wie Kunststoff aufweisen, sich aber nach maximal 180 Tagen von selbst auflösen und als Dünger im Kompost verwendet werden können. Das Material besteht aus Harzen, die wiederum aus Zuckerrohr, Mais und Holz gewonnen werden. Um flexibel auf Kundenwünsche reagieren zu können, gibt es die Plastikbeutel in vielen Formen und Farben. Einziger Haken: Sie sind anderthalb Mal so teuer wie herkömmliche Tüten. 

Verpackung als Informationslieferant

Smart Packaging ist ein Bereich, in dem ebenfalls an vielen Stellschrauben geforscht wird. Zum Einen ist der Trend hin zu personalisierten Verpackungen ungebrochen, Coca Cola machte es vor mit Flaschen und Dosen, auf die der Konzern beliebte Vornamen drucken ließ. Smart Packaging umfasst jedoch viel mehr. Schachteln, die bei Berührung sprechen, leuchten oder duften, sind noch die einfacheren Ideen. Komplexer wird es etwa bei Medikamenten, die auf äußere Anreize hin Informationen über ihren Inhalt oder ihre Anwendung geben. Geforscht wird an ultra­leichten und dünnen Displays, LEDs oder Sensoren, die auf Folien aufgebracht und je nach Anforderungen Auskunft geben können. Auch QR-Codes sind hier im Kommen – immerhin googelt laut ­Ernährungsreport 2016 des deutschen Agrarministeriums heute jeder Fünfte via Smartphone im Supermarkt, um sich über Produkte zu informieren.

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